Das kleine Bauerndorf Silveira, gehört zur Gemeinde Fratel, im Kreis von Vila Velha de Rodão, im Distrikt von Castelo Branco. direkt an der Grenze zum Alentejo, liegt auf einer Anhöhe zwischen den Flüssen Tejo (nur wenige hundert Meter entfernt) und Ocreza.  Es befindet sich im von der UNESCO geschützten Geopark Naturtejo, der an den Naturpark Tejo International anschliesst.

Die gastfreundliche Bewohner Silveiras backen ihr Brot noch oft in einem der drei traditionellen kommunalen Backöfen des Ortes und lassen sich dabei gerne über die Schulter schauen, ebenso wie bei der Herstellung von Honig und Wein oder bei der Olivenernte. Von hier soll das beste Olivenöl Portugals stammen, denn die Olivenbäume sind uralt und stehen nicht plantagenmäßig eng nebeneinander. Ein Olivenbaum in Castelo Branco ist z.B. mit 1600 Jahren zertifiziert.

Auch wir produzieren Säfte und Marmeladen aus Früchten (siehe Bild unten rechts), die in und um Silveira reifen und bieten optional  Frühstück mit Brot aus dem Holzbackofen, Eiern von freilaufenden Hühnern des Ortes, Schaf- und Ziegenkäse und anderen saisonalen Bio-Produkten aus der Region in unserem „Casinha do Campo“ an. Unsere Gäste versorgen wir auf Wunsch mit frischem Quellwasser aus den hiesigen, zertifizierten Quellen.

Inzwischen ist die Einwohnerzahl des Dorfes, welches erst in den frühen 1980er Jahren Strom und 2020 eine ordentliche Kanalisation erhielt, die bis vor wenigen Jahrzehnten noch bei fast 100 lag, auf rund 10 gesunken. Nachfahren der früheren Bewohner,  die zumeist in der Gegend von Lissabon ihren Lebensmittelpunkt fanden, haben einige Häuser liebevoll restauriert, die sie nun als Ferien- oder Wochenenddomizile nutzen.

Gerne hören wir den Anekdoten der Alten zu, die uns erzählen, wie es vor gar nicht langer Zeit war, als es praktisch keine Straßen gab, weder Strom noch Telefon, weder fließendes Wasser noch Kanalisation, keine Autos (einige unserer Nachbarn, haben ihr erstes Auto als Jugendliche gesehen) und Tauschhandel das Geld ersetzte. Man lebte bescheidener, sogar ärmer aber, so wie wir es erzählt bekommen, glücklicher. Auf den Ländereien des Dorfes wurde Weizen, Hafer und Flachs angebaut und die unzähligen Olivenbäume gepflegt. Die Gärten ("Hortas") mit Kartoffeln, Zwiebeln, Wein, Orangen und Zitronen, die heute oft unbeachtet von den Bäumen fallen und liegen bleiben, gab und gibt es auch heute noch. Die Post wurde mit dem Rad ausgetragen, ein Arztbesuch in Vila Velha de Rodão erschien wie eine Reise in ein anderes Universum. Für die 25 Kilometer über holprige Wege, musste je nach Wetter, eine Tagesreise in Kauf genommen. In den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die Bahnlinie der Beira am Tejo entlang gebaut und damit konnte Vila Velha de Rodão fussläufig in 4 Stunden erreicht werden – wenn auch verbotenerweise und erforderlichem Mut, denn es musste auch ein rund 500 Meter langer Tunnel durchquert werden.

Statt zum Arzt ging es in Silveira zum Bader „Senhor Barrata“: Er konnte genauso gut Haare schneiden wie Zähne ziehen, Wunden verbinden und Spritzen setzen.